Echter Mehltau (Erysiphaceae)

Aussehen

Im Gegensatz zu anderen Pilzen dringt echter Mehltau nicht komplett in die Pflanze ein, sondern bleibt größtenteils außerhalb der Pflanze. Er wächst auf der Blattoberseite und bildet dort flächig einen weißen, Mehl-ähnlichen Belag. Es dringen lediglich die Haustorien des Pilzes in die Pflanze ein. Dadurch ist er abwischbar. Vorzugsweise befällt er weiche Teile der Pflanze, wie zum Beispiel die Triebspitzen, junge Blätter oder Knospen.

Lebenszyklus

Der echte Mehltau ist einer der am meisten verbreiteten Pilze, er kann nahezu jede Pflanze befallen. Die Sporen beginnen ab 10 °C zu keimen, optimal für den Pilz sind jedoch 30 °C. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pilzen keimt der echte Mehltau auch bei geringer Luftfeuchtigkeit, eine Keimung ist bereits ab 70 % Luftfeuchtigkeit möglich. Sein Myzel wächst bei Temperaturen um die 20 °C und einer Luftfeuchte von 50 % am besten. Unter optimalen Bedingungen beträgt die Inkubationszeit lediglich 6 Tage. Aus diesem Grund kann er sich so schnell vermehren und binnen kürzester Zeit ganze Bäume befallen. Im Winter zieht sich das Myzel in die Knospen zurück und überwintert dort.

Vorbeugend

Wie bei allen Krankheiten sind die richtige Umgebung und die richtige Versorgung der Pflanze entscheidend. Eine gut versorgte Pflanze hat ein stärkeres Immunsystem als eine unterversorgte Pflanze. Auch sind Pflanzen, die nicht in einem ständigen Kampf mit ihrer Umgebung stehen, robuster als Pflanzen, die an einem ungünstigen Standort wachsen. Der Standort ist beim Mehltau sogar noch entscheidender als bei anderen Krankheiten. Echter Mehltau bevorzugt ein trockenes und windstilles Klima, ist die Pflanze also Regen und Wind ausgesetzt, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Befalls stark.

Bekämpfung

Wird der Mehltau rechtzeitig erkannt, kann er durch Entfernen befallener Knospen und Blätter noch gut eingedämmt werden. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die befallenen Pflanzenteile und die herabrieselnden Sporen (weißer Belag) nicht mit gesunden Pflanzenteilen in Kontakt kommen. Auch das verwendete Werkzeug sollte nach dem Kontakt mit befallenem Pflanzenmaterial gründlich gereinigt werden.

Zugelassene Wirkstoffe stand 05.12.23

Azoxystrobin, Tebuconazol, Trifloxystrobin, Schwefel, Difenoconazol, Kaliumhydrogencarbonat