Pflanzen richtig Umtopfen

Pflanzen richtig Umtopfen

Das Umtopfen ist ein Thema, welches jeden Pflanzenbesitzer früher oder später beschäftigt. Es stellen sich diverse Fragen wie: „Wann sollte ich meine Pflanzen umtopfen?“, „Gibt es eine Zeit, in der Pflanzen nicht umgetopft werden sollten?“ oder auch „Welchen Topf oder welches Substrat benutze ich am besten?“. Auf all diese Fragen und noch mehr findet Ihr in diesem Beitrag die Antworten.

Gibt es eine Zeit, in der Pflanzen nicht umgetopft werden sollten?

Ja, die gibt es. Diese Zeiten hängen jedoch nicht von der Jahreszeit ab, wie viele vermuten. Es ist zwar unbestreitbar das Pflanzen, die gerade in ihrer Wachstumsphase sind, einen Eingriff wie das Umtopfen besser verkraften. Jedoch kann zu jeder Jahreszeit umgetopft werden. Durchleidet die Pflanze jedoch gerade einen oberirdischen Schädlingsbefall wie durch Blatt- oder Wollläuse, sollte sie nicht umgetopft werden. Auch neu gekaufte Pflanzen müssen sich erst an die neue Umgebung gewöhnen (Lichtverhältnisse, Luftfeuchte, veränderte Wassergaben), ein zusätzliches Umtopfen würden den Stress der Pflanze erhöhen, in diesem Fall sollte etwa ein bis drei Monate gewartet werden. Ebenso sollte nicht während der Blüte- oder Fruchtzeit umgetopft werden, die Pflanze könnte durch den Stress Knospen, Blüten oder Früchte abwerfen.

Wann sollte umgetopft werden?

Grundsätzlich gilt: Nach etwa zwei bis drei Jahren sollte das Substrat erneuert werden. Natürlich gibt es hier einige Ausnahmen und Besonderheiten. Zum einen gibt es Substrate, die nicht oder nur unter besonderen Umständen erneuert werden müssen, ein Beispiel hierfür sind rein mineralische Substrate, die nur getauscht werden müssen, wenn sie durch zu kalkhaltiges Gießwasser mit Kalk übersättigt sind. Andere Substrate sind nur für eine sehr kurze Kulturdauer geeignet. Diese Substrate verlieren bereits nach kurzer Zeit ihre Struktur und fallen zusammen, wodurch keine Luft mehr an die Wurzeln kommt und auch Wasser nur noch bedingt aufgenommen und gespeichert werden kann.

Wie groß soll der neue Topf sein?


Eine Faustregel besagt, dass der neue Topf etwa zwei Finger größer sein sollte als der alte Topf. Wird der neue Topf zu groß gewählt, ist es der Pflanze nicht möglich das Wasser im gesamten Substrat zu nutzen, das führt dazu, dass manche Stellen im Substrat permanent feucht sind, was wiederum zur Übersäuerung des gesamten Substrates führen kann. Es muss auch nicht bei jedem Substratwechsel in einen neuen Topf umgetopft werden. Es gibt einige Pflanzen, deren Wachstum so langsam ist, dass sie erst nach vielen Jahren einen größeren Topf benötigen. Eine solche Pflanze ist beispielsweise der Elefantenfuß (Beaucarnea). Solche Pflanzen können problemlos mit neuem Substrat in den alten Topf gepflanzt werden. Eine Entscheidungshilfe, welcher Topf für euch und eure Pflanze das Beste ist, findet Ihr hier: Der richtige Topf

Welches Substrat sollte man benutzen?


Kurz gesagt: Das Substrat muss nicht nur auf die Pflanze, sondern auch auf den Topf, die Umgebung und den Besitzer der Pflanze angepasst sein. Als Beispiel soll eine Pflanze wie eine Monstera in einen Kunststofftopf gepflanzt werden und der Besitzer neigt dazu zu viel zu gießen. Hier ist es ratsam ein sehr lockeres und durchlässiges Substrat zu wählen. Zudem kommt es auf den Umstand, warum umgetopft wird, an. Wird beispielsweise ein Salatpflänzchen pikiert, welches nur kurzzeitig im Topf verbleibt, kann es sich um ein einfacheres Substrat handeln. Wird jedoch eine große Pflanze umgetopft, die so lange wie möglich in diesem Substrat verbleiben soll, muss ein hochwertiges Substrat verwendet werden. In meinen Beiträgen über Substrate und Zuschlagstoffe findet Ihr mehr Informationen zu diesem Thema: Substrate / Zuschlagstoffe

Richtig umtopfen

Der eigentliche Vorgang des Umtopfens ist relativ simpel, es gibt jedoch einige Dinge, die beachtet werden sollten.

  • Vorbereitung ist alles. Am besten legt man sich alle Arbeitsmaterialien schon vor dem Beginn des Umtopfens bereit.
  • Widerspenstige Pflänzchen. Kommt die Pflanze nicht bereitwillig aus dem Topf, hilft bei Kunststofftöpfen meist kräftiges Drücken im unteren Drittel des Topfes. Verweigert sich das Pflänzchen immer noch oder handelt es sich um einen Tontopf, sollte man den Topf zerbrechen oder zerschneiden, zu kräftiges Ziehen an der Pflanze könnte sie beschädigen.
  • Gesundheitscheck. Liegt der Wurzelball offen vor einem, sollte dieser auch gleich gründlich kontrolliert werden. Viele Krankheiten und Schädlinge lassen sich selbst von Leihen leicht erkennen. Sind die Wurzelspitzen weiß, ist alles in Ordnung. Sind sie braun und matschig, hat sich ein Pilz bereit gemacht oder die Pflanze wurde übergossen. Doch auch Schädlinge wie die Wurzellaus sind leicht zu erkennen.
  • Motivation. Ist der Wurzelballen sehr kompakt, sollte der Ballen seitlich drei- bis viermal von oben nach unten eingeritzt werden. Diese Beschädigung führt zu einem verstärkten Wurzelwachstum und die Pflanze wächst schneller in das neue Substrat ein.
  • Das Eintopfen. Als einer der letzten Schritte folgt das eigentliche Eintopfen, die meisten Pflanzen sollten nicht tiefer eingetopft werden, als sie es zuvor waren. Um die Höhen anzupassen, ist es meist erforderlich, zuerst etwas Substrat in den neuen Topf zu geben. Auf diese Grundschicht kann das Pflänzchen gestellt werden, während man den restlichen Topf mit Substrat füllt. Um Hohlräume zu vermeiden, ist es hilfreich seitlich gegen den Topf zu klopfen.
  • Für Verbindung sorgen. Als letzten Schritt wird die Pflanze angegossen. Dies sorgt dafür, dass sich das alte Substrat mit dem neuen verbindet und letzte Hohlräume geschlossen werden.

Düngen nach dem Umtopfen?


Gleich nach dem Umtopfen sollte nicht gedüngt werden. Zum einen enthalten viele Substrate bereits eine Grunddüngung, die für mehrere Wochen anhält. Zum anderen will man, dass die Pflanze so schnell wie möglich in das neue Substrat einwächst. Wird die Pflanze sofort nach dem Umtopfen gedüngt, fehlt ihr nicht nur der Anreiz auf Nahrungssuche zu gehen, es können auch die bereits gebildeten jungen Haarwurzeln zu Schaden kommen. Eine Düngung ist erst nach sechs bis acht Wochen zu empfehlen.

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