Rasenpflege im Frühjahr

Rasenpflege im Frühjahr

Bei der Rasenpflege im Frühjahr gilt vor allem ein Grundsatz: „Geduld“. Im Frühjahr ist bereits bei den ersten Sonnenstrahlen der Tatendrang groß, jedoch ist hier Zurückhaltung geboten. Zu frühes Handeln schadet mehr als es nutzt. So erfriert zu früh ausgebrachtes Saatgut und durch das Vertikutieren entstandene Löcher schließen sich mit Moos anstelle von Gras. Moos und einige Unkräuter beginnen bereits ab 4-6 °C zu wachsen, Gras hingegen erst ab 6-10 °C. Folgendes muss man bei der Rasenpflege im Frühjahr beachten:

  • PH-Wert kontrollieren: Als erste Maßnahme sollte der pH-Wert kontrolliert werden, das geht am einfachsten mit einem pH-Bodentest. Dies sollte an mehreren Stellen im Rasen erfolgen. Ist der pH-Wert niedriger als 6, sollte man ihn nach dem ersten Mähen mit Rasenkalk erhöhen und auf salzhaltige Dünger verzichten. Ist der pH-Wert höher als 6 kann man ihn nach dem ersten Mähen mit fein aufgestreutem Torf senken. Ansonsten besteht kein Handlungsbedarf.
  • Säubern: Sobald der letzte Schnee geschmolzen ist, kann der Rasen das erste Mal gesäubert werden. Hierzu nimmt man sich am besten einen groben Rechen und entfernt damit abgestorbenes Gras, Äste, Laub etc. aus dem Rasen. Moos und Unkraut muss noch nicht entfernt werden.
  • Das erste Mal Mähen: Sobald der Rasen das erste Mal gewachsen und trocken ist, kann er das erstmals gemäht werden. Dafür sollte der Schnitt noch nicht zu tief sein, da das Gras noch geschwächt ist und sich von einem zu tiefen Schnitt nur langsam wieder erholt.
  • Vertikutieren: Nach dem ersten Schnitt kann man sich überlegen zu vertikutieren. Es ist nur dann sinnvoll, wenn man viel Moos im Rasen hat, denn bei Unkraut ist es komplett wirkungslos. Auch geht dadurch sehr viel Gras verloren, welches wieder nachgesät werden muss. Richtiges Vertikutieren erfolgt über Kreuz, das bedeutet zuerst wird die Rasenfläche z. B. vertikal und danach horizontal abgefahren. Nach dem Vertikutieren muss das gelockerte Material entfernt und die Fläche begradigt bzw. gewalzt werden. Daraufhin kann neu gesät werden.
  • Unkraut- oder Moosvernichter: Eine Woche nach dem ersten Schnitt und bei konstanten Bodentemperaturen über 10 °C kann ein Unkraut- und/oder Moosvernichter ausgebracht werden. Diese Produkte werden auch in Kombination mit Düngern angeboten. Beim Ausbringen sollte ein Streuwagen verwendet werden, da ungleichmäßiges Ausbringen zum Absterben oder einem unterschiedlichen Wuchs führt. Nach dem Ausbringen muss das abgestorbene Pflanzenmaterial entfernt werden und die so entstandenen Löcher mit neuem Saatgut gefüllt werden.
  • Düngen: Zwei bis drei Tage nach dem ersten Schnitt kann das erste Mal gedüngt werden. Hier sollte man sich Gedanken machen, ob gesät werden muss oder nicht. Wenn man Rasensamen aussät, muss die Düngung mindestens zwei Wochen vor oder nach dem Säen erfolgen. Es sei denn man verwendet einen biologischen Dünger, bei diesen besteht keine Gefahr, dass die feinen Wurzeln der Sämlinge verbrennen.
  • Nachsaat: Zum Nachsäen sollte es mindestens konstante 10 °C Bodentemperatur haben. Vor dem Säen sollte man sich fragen, warum an der Stelle ein Loch entstanden ist. Ist beispielsweise der Boden an der Stelle zu feucht, sollte man Quarzsand zur Drainage einarbeiten. Ist der Boden an der Stelle durch Streusalz übersalzen, muss er großzügig ausgetauscht werden. Wenn man den Boden vorbereitet hat, kann gesät werden. Dabei sollte man auf das richtige Saatgut achten, es sollte für den Standort (sonnig, schattig, stark beansprucht) ausgewählt werden. Ein Saatgut mit möglichst vielen Grassorten ist hier immer zu bevorzugen. Grün gefärbtes Saatgut ist zwar kein Qualitätsmerkmal, verhindert jedoch Vogelfraß. Um Ausfälle zu verhindern, dürfen nach dem Säen die Stellen nicht austrocknen, dies gilt bis zum ersten Mal Mähen.