Der richtige Blumentopf

Jede Pflanze und auch jeder Besitzer einer solchen hat bestimmte Ansprüche an einen Blumentopf. Welche Ansprüche das sind, hängt von den Bedürfnissen der Pflanze und vom Verhalten des Besitzers ab. Es ist prinzipiell möglich nahezu jede Pflanze in jedem Topf zu halten. Hier beleuchte ich die Vor- und Nachteile der jeweiligen Töpfe, welche dann am besten zu euch und eurer Pflanze passt müsst ihr selbst entscheiden. Also fangen wir an:

Der Tontopf

Ton Blumentopf

Im Erwerbsgartenbau wird der Tontopf aufgrund seiner offensichtlichen Nachteile nahezu nicht mehr eingesetzt. Im privaten Bereich allerdings gewinnt er mehr und mehr an Beliebtheit.

Pro

  • Aussehen: Die Optik spielt eine sehr große Rolle, getrost dem Motto: „Das Auge gärtnert mit“.
  • Naturmaterial: Ton ist ein natürlich vorkommender Rohstoff und da auch der Bio-Gedanke und die Vermeidung von Kunststoffen zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist das ein eindeutiger Pluspunkt für den Tontopf.
  • Flüssigkeitsaustausch: Durch seine poröse Oberfläche ist es dem unglasierten Tontopf möglich Flüssigkeit aufzunehmen und diese auch wieder abzugeben, was bei Pflanzen, die feuchtigkeitsempfindlich sind, eine große Rolle spielt. Auch trocknet der Topf dadurch gleichmäßig ab.
  • Pufferfähigkeit: Ton kann Nährstoffe speichern und diese auch wieder abgeben, deswegen bildet sich an der Außenseite gerne eine Salzschicht.
  • Hitzeschutz: Wenn ein Tontopf in der prallen Sonne steht, isoliert er besser und die Wurzeln überhitzen nicht so leicht.
  • Standsicher: Einen Tontopf wirft nichts so leicht um.

Contra

  • Gewicht: Einer der wohl offensichtlichsten Nachteile ist das Gewicht. Ein Tontopf ist einfach um ein Vielfaches schwerer als ein vergleichbarer Kunststofftopf.
  • Preis: Ein Tontopf ist um ein Vielfaches teurer als ein vergleichbarer Kunststofftopf.
  • Zerbrechlich: Im Gegensatz zu einem Kunststofftopf zerbricht ein Tontopf sehr leicht.
  • Wurzel: Wurzeln folgen immer der Feuchtigkeit diese entweicht beim Tontopf auch über die Wände. Dadurch haften die Wurzeln auch dort und ein Umtopfen ohne Beschädigen der Wurzeln ist unmöglich.
  • Austrocknen: Das schnellere Ab- bzw. Austrocknen des Substrates in einem Tontopf kann für z. B. Kakteen ein großer Vorteil sein aber bei z. B. Moorpflanzen ist das ein großes Problem.
  • Kälte: Durch das Verdunsten von Flüssigkeit an den Topfwänden entsteht Verdunstungskälte, welche an warmen Tagen ein Vorteil ist, an kühlen Tagen aber sehr schnell zum Nachteil werden kann.

Der Kunststofftopf

Plastik Blumentopf

Mittlerweile ist der Kunststofftopf Standard im Erwerbsgartenbau, auch im Privatbereich wird er meist eingesetzt, da er eh schon an der Pflanze dran ist und bequem in einen Übertopf passt.

Pro

  • Günstig: Kunststofftöpfe sind sehr kostengünstig.
  • Leicht: Kunststofftöpfe sind mit wenigen Gramm pro Topf, leichter zu transportieren als Tontöpfe.
  • Schwer zerbrechlich: Kunststofftöpfe sind relativ unzerbrechlich und müssen beim Transport nicht besonders geschützt werden.
  • Verdunstung: Da Kunststoff wasserundurchlässig ist, trocknet das Substrat nicht so schnell ab.
  • Umtopfen: Wurzeln können an den Wänden eines Kunststofftopfes nicht haften, deswegen kann man die Pflanze unbeschadet aus dem Topf lösen.
  • Hygienisch: Ein Kunststofftopf ist bedeutend einfacher zu reinigen, Pilze, Bakterien, Schädlinge und Samen finden weniger Halt.

Contra

  • Optik: Auch wenn es mittlerweile sehr schöne Kunststofftöpfe gibt benötigt man meist noch zusätzlich einen Übertopf, um die Optik zu wahren.
  • Kein Naturprodukt
  • Wegwerfartikel: Im Gegensatz zu Tontöpfen werden Kunststofftöpfe nur selten wiederverwendet.
  • Trocknet langsam ab: Was für einige Pflanzen ein großer Vorteil ist, kann auch zum Nachteil werden. Bei falscher Wassergabe kann das Substrat übersäuern und / oder die Pflanze faulen.

Zusammenfassung

Wenn ihr eine Pflanze besitzt, die wenig Wasser benötigt z. B. einen Kaktus der leicht umfällt und nicht oft transportiert wird, empfehle ich einen Tontopf.

Wenn ihr eine Pflanze nur kurzzeitig in einen Topf setzen wollt, zum Beispiel für die Anzucht oder ihr eine Pflanze habt die sehr viel Wasser benötigt wie zum Beispiel Papyrus, empfehle ich einen Kunststofftopf.