Mechanische Maßnahmen zum Pflanzenschutz

An vielen Stellen im Garten, Haus oder auf dem Balkon kann man Schädlinge mechanisch abwehren oder entfernen. Es gibt viele Möglichkeiten das zu tun, allerdings haben einige mechanische Maßnahmen zum Pflanzenschutz auch Nebenwirkungen, die man beachten sollte.

  • Insektennetz: Das Insektennetz dient hervorragend zur Abwehr weißer Fliegen oder Raupen an Kohl und Buchs. Worauf jedoch geachtet werden muss ist: Das Insektennetz wehrt alle Insekten ab. Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Paprika würden dadurch nicht bestäubt werden, und die Früchte blieben aus. Auch Regen kann nur vermindert zur Pflanze durchdringen und es muss öfter gegossen werden.
  • Schneckenzaun: Der Schneckenzaun ist eine wirksame, wenn auch meist kostenintensive Möglichkeit, Schnecken von seinen Beeten fernzuhalten. Ein wertiger Schneckenzaun schützt Beete zwar von außen, allerdings dürfen keine „Brücken“ entstehen, wie durch überhängende Pflanzenteile oder offene Stellen. Auch müssen alle neu eingesetzten Pflanzen sorgfältig kontrolliert werden, um ein Einschleppen von Schnecken zu verhindern.
  • Kupferband: Das Kupferband ist wie der Schneckenzaun eine Barriere, die Schnecken nur schwer bis gar nicht überwinden können. Das Kupferband muss senkrecht angebracht werden, um es vor Verschmutzungen zu schützen. Auch beim Kupferband, muss darauf geachtet werden das keine „Brücken“ entstehen, außerdem sollte das Band mindestens 2 cm breit sein. Im Gegensatz zum Schneckenzaun bietet das Kupferband keinen hundertprozentigen Schutz.
  • Schneckenfallen oder Bierfallen: Solche Fallen können, sinnvoll eingesetzt, einen großen Beitrag zur Vermeidung von Fraßschäden leisten. Jedoch gilt hier: Zu viel schadet. Diese Fallen nutzen einen Lockstoff, um die Schnecken zu fangen. Wenn man zu viele solcher Fallen aufstellt, lockt man auch eine große Zahl an Schnecken an, die normalerweise nicht im Garten wären. Diese Fallen müssen auch regelmäßig gewartet werden (ausleeren, reinigen, neu befüllen).
  • Absammeln von Schädlingen: Viele Schädlinge lassen sich durch einfaches Absammeln vermindern. Schnecken, Raupen oder manche Käfer können problemlos abgesammelt werden. Bei beginnendem Auftreten von Blattläusen oder Pilzen, können Blätter oder Triebspitzen entfernt werden. Hier muss allerdings strikt auf die Hygiene geachtet werden. Jedes Werkzeug das mit Schädlingen, Pilzen oder ähnlichen in Berührung gekommen ist, muss gereinigt werden, bevor man zur nächsten Pflanze geht. Nur so können Ansteckungen verhindert werden.
  • Pheromonfallen: Solche Fallen sind hervorragend dazu geeignet, um Schädlinge rechtzeitig zu erkennen und ihre Stückzahl zu reduzieren. Doch auch hier gilt so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Diese Fallen locken Schädlinge an, sie dürfen von daher nicht an den zu schützenden Bäumen oder Büschen angebracht werden. Sie sollten in einer Entfernung von mindestens zwei bis drei Meter angebracht werden. So werden die Schädlinge von der Pflanze weggelockt. Diese Fallen dienen auch nur zur Reduktion beziehungsweise zur Verminderung der Schädlinge, ein komplettes Verhindern eines Befalls ist nicht möglich.
  • Leimringe oder Papiermanschetten: Solche Ringe oder Manschetten werden im Herbst um die Bäume gelegt, durch sie wird verhindert, dass Insekten den Baum hochkriechen und in der Rinde überwintern. Sie müssen rechtzeitig im Frühjahr entfernt und entsorgt werden. Leider werden Leimringe auch zum Schutz vor Ameisen verkauft. Es herrscht ein reger Irrglaube, dass Ameisen Blattläuse den Baum hochtragen würden. Dies ist vollkommener Unsinn. Blattläuse können in bestimmten Stadien der Entwicklung fliegen und kommen ganz allein die Bäume hoch. Ameisen ernähren sich lediglich von den Ausscheidungen der Blattläuse und müssen keinesfalls bekämpft werden.
  • Leimtafeln: Leimtafeln bestehen aus gefärbtem Papier oder gefärbter Folie, diese wird mit einer Leimschicht bestrichen. An dieser Schicht bleiben die Insekten haften, so sind sie leicht zu erkennen und zu identifizieren, noch bevor die Population der Schädlinge zu groß wird.
  • Verbissschutz: Ein Verbissschutz wird an jungen Bäumen angebracht, um sie vor Wildtieren (meist Rehen) zu schützen. Es handelt sich dabei meist um ein Gitter aus Metall oder Kunststoff, welches um die Pflanze angebracht wird.