Pflanzen richtig düngen

Dünger ist für Pflanzen das Gleiche wie für Mensch und Tier die Ernährung. Für ein gesundes Pflanzenwachstum und für eine gesunde Pflanze im Allgemeinen ist düngen also unabdingbar.

Ich höre regelmäßig Aussagen wie: „Bei Ihnen sind die Pflanzen viel grüner als bei mir.“ Oder: „Meine Pflanzen blühen nie so schön wie bei Ihnen.“ Oder auch: „Bei mir wächst irgendwie nichts richtig.“ All diese Aussagen lassen sich eindeutig auf Nährstoffmangel zurückführen.

Anzeichen für eine hungernde Pflanze sind:

  • Blätter, die ihre Farbe verlieren (zuerst hellgrün, dann gelb und zum Schluss braun)
  • Kümmerwuchs
  • Notblüte
  • abfallendes Laub
  • wenig oder kleine Blüten
  • wenig oder keine Früchte
  • Anfälligkeit für Krankheiten, Schädling oder Pilze
  • Verletzungen heilen schlechter

Wichtig ist auch die richtige Auswahl des Düngers. Eine Übersicht findet ihr hier. Ausnahmslos jede Pflanze benötigt Nährstoffe, doch man benötigt nicht für jede Pflanze einen eigenen Dünger. Die Bedürfnisse von Pflanzen ähneln sich oftmals. So reicht meist ein Universaldünger vollkommen aus. Bei reinen Biodüngern beispielsweise werden keine mineralischen Zusätze beigefügt, aus diesem Grund variieren die Inhaltsstoffe auch nicht großartig. Auch müssen nicht für alle Pflanzen die teuersten Dünger gekauft werden. Pflanzen, die beispielsweise nur für ein Jahr in einen Balkonkasten oder Topf gesetzt werden, benötigen keinen Dünger mit Spurennährstoffen. Dasselbe gilt für Pflanzen, bei denen jährlich das Substrat gewechselt wird, da die im Substrat enthaltenen Spurennährstoffe meist für ca. ein Jahr ausreichen. Wenn das Substrat hingegen mehrere Jahre nicht getauscht wird, müssen Spurennährstoffe nachgedüngt werden.

Der Gärtner teilt Pflanzen in drei Gruppen auf:

Starkzehrer

Pflanzen, die sehr viele Nährstoffe benötigen, wie beispielsweise Tomaten, Geranien oder Petunien.

Mittelzehrer

Pflanzen, die einen normalen Bedarf an Nährstoffen haben, wie beispielsweise Möhren, Drachenbaum oder Studentenblume.

Schwachzehrer

Pflanzen, die wenig Nährstoffe benötigen, wie beispielsweise Erdbeeren, Phalaenopsis oder Steingartenpflanzen.

Dementsprechend könnte man auch die Düngegaben anpassen. Beispielsweise könnt man, wenn man Geranien pflanzt, schon beim Bepflanzen der Balkonkästen Langzeitdünger verwenden und zur Blütezeit zusätzlich flüssig düngen. Oder für Orchideen den Dünger nur halb dosieren.

Beim Düngen sollten auch die Ruhephasen und Wachstumsphasen der Pflanzen beachtet werden. Auch Zimmerpflanzen, die das ganze Jahr im Haus sind, haben solche Phasen. Meist orientieren sich Pflanzen am Licht, wenn die Tage kürzer werden gehen sie in eine Art Winterruhe und wachsen nur noch langsam oder stellen das Wachstum ganz ein. In diesen Ruhephasen benötigen Pflanzen auch wenig, bis gar keine zusätzlichen Nährstoffe. Wenn die Tage wieder länger werden und die Pflanzen wieder beginnen zu wachsen, muss dementsprechend auch wieder mehr gedüngt werden.

Damit die Wurzeln beim Kontakt mit dem Dünger nicht verbrennen, dürfen die Pflanzen nicht zu trocken stehen. Die Anweisungen auf der Düngerpackung geben euch Auskunft über die richtige Dosierung (Mengen Angabe und Dauer der Anwendung), da verschiedene Dünger auch unterschiedlich dosiert werden müssen. Grundsätzlich gilt jedoch: Feste Dünger sollten immer so ausgebracht werden, dass sie vom Substrat umschlossen sind. Flüssige Dünger hingegen können einfach gegossen werden. Bei beiden Arten sollte jedoch darauf geachtet werden, dass keine Reste auf Pflanzenteilen zurückbleiben, da diese sonst Verbrennungen erleiden würden.