Gestaltung und Planung eines naturnahen Gartens

Vermeidung von Freiflächen

Man sollte leere Flächen vermeiden. Diese können entstehen, wenn beispielsweise Beete zu früh oder zu spät umgegraben werden und sie nicht sofort wieder bepflanzt werden können. Es gibt natürlich auch gewollte Freiflächen wie Wege oder Flächen mit Kies. Wege durch den Garten lassen sich zum Beispiel mit Trittplatten ersetzten, dadurch fällt das lästige Fugenkratzen weg und Regenwasser kann besser ablaufen. Kiesbeete machen beispielsweise an Stellen Sinn wo nichts wächst, z.B. unter Thujen oder an anderen dunklen Stellen. Allerdings sollte man sich auch hier die Frage stellen, ob man den Kies nicht lieber durch Rindenmulch oder Holzschnipsel ersetzt. Diese veralgen nicht so leicht und bieten Versteckmöglichkeiten für Nützlinge.

Monokultur vermeiden

Man sollte es vermeiden nur eine Pflanzenart zu setzten. Beispielsweise muss der Salat nicht in Reih und Glied stehen. Es bietet sich an Salat mit Möhren, Zwiebeln und Kräutern zu mischen. Durch die verschiedenen Wurzelstrukturen ist die Wasser- und Nährstoffversorgung besser und Schädlinge und Pilze springen nicht so leicht von Pflanze zu Pflanze über. Die größte Monokultur in den Gärten ist der Rasen. Beim Rasen sollte man unter allen Umständen, auf eine möglichst große Zahl an verschiedenen Grassorten achten. Diese müssen auf jeder Packung aufgeführt werden. Viele Schmetterlinge und andere Insekten haben sich auf einige wenige Pflanzenarten spezialisiert und benötigen diese zum Überleben. Aus diesem Grund sollte man auch bei der Auswahl der Blühpflanzen, auf möglichst große Vielfalt wert legen.

Standort- und Sortenwahl

Es gibt für jede Pflanze auch den richtigen Standort. Wenn man sich neue Pflanzen anschaffen will, sollte man folgendes beachten. Die Pflanze sollte für den Standort geeignet sein (z.B. keine Rose, sondern lieber eine Hortensie für schattige Standorte). Außerdem sollte es sich um resistente, nicht überzüchtete Sorten handeln. Dafür gibt es beispielsweise bei Rosen das ADR – Zertifikat.

Lebenszyklus der Pflanzen beachten

Es ist wichtig den natürlichen Lebenszyklus der Pflanzen zu beachten. Werden Pflanzen beispielsweise zu kurz vor Stresszeiten (Hitzeperiode, Frost) eingepflanzt, überleben sie dies meist nicht. Manche Pflanzen, wie beispielsweise Rettich oder Salat bilden je nach Sorte ab einem gewissen Datum nur noch Blüten aus und sind nicht mehr genießbar.

Hygienisches arbeiten

Um die Verbreitung von Krankheiten oder Schädlingen einzuschränken, ist es wichtig, die Arbeitsmaterialien regelmäßig zu reinigen. Das sollte man am besten immer nach Beendigung der Arbeit machen oder wenn man an einer kranken oder befallenen Pflanze gearbeitet hat. Handschuhe, Hände oder Kleidung können einfach gewaschen werden. Scheren, Messer und Sägen sollten mit einem Desinfektionsmittel oder besser noch mit einem desinfizierendem Öl, wie beispielsweise Ballistol, behandelt werden.

Für Rückzugsorte sorgen

Es benötigt nicht viel Aufwand, um Nützlinge zu fördern. Man sollte ihnen lediglich etwas Raum im Garten Es benötigt nicht viel Aufwand, um Nützlinge zu fördern. Man sollte ihnen lediglich etwas Raum im Garten zusprechen. Dazu benötigt man keine teuren Insektenhotels in denen größtenteils nur wenige Insekten Platz finden. Viel einfacher ist es in manchen Ecken für etwas Unordnung zu sorgen. Beispielsweise bietet der Laubhaufen eine hervorragendes Versteck- und Überwinterunmöglichkeit für Igel, Marienkäfer, Florfliegen und viele andere Nützlinge. Auch ein lockerer Steinhaufen, sieht nicht nur bepflanzt als Steingarten sehr ansprechend aus, er bietet auch vielen Nützlingen ein Zuhause. So wie der Dornenbusch Vögeln einen sicheren Nistplatz bietet. Früher war es üblich in nicht benutzten Ecken (beispielsweise hinter dem Kompost) Brennesel wachsen zu lassen, diese dienen nicht nur als Futterpflanze für das Tagpfauenauge, sie finden auch Verwendung in Jauchen, Pflanzenstärkungsmitteln und Pflanzenschutzmitteln. Brennesel können sogar wie Spinat gegessen oder als Tee getrunken werden. Auch eine kleine Wasserstelle wird von vielen Insekten gern angenommen.

Überfüttern vermeiden

Es ist zwar sehr schön Vögel an einer Futterstelle zu beobachten, man sollte jedoch ein Gleichgewicht wahren. Ein Vogel, der immer und zu jeder Jahreszeit Futter an einem Häuschen angeboten bekommt, wird sich nicht die Mühe machen, die Raupen auf den Johannisbeeren einzeln abzupicken. Besser ist es, die passenden Futterpflanzen wie Weißdorn, Sanddorn oder die Vogelbeere selbst im Garten zu haben. Wo gestreutes Futter nur den Vögeln hilft und schlimmstenfalls sogar noch Ratten oder Mäuse anlockt, bieten Büsche und Bäume Schutz und Nahrung für Insekten und Vögel gleichermaßen.

Mechanische Maßnahmen

Trotz größter Mühen gibt es Pflanzen, die besonderen Schutz benötigen. Beispielsweise Kohl oder Buchs, diese werden regelmäßig von Raupen heimgesucht. Um solche Pflanzen vor einem Befall zu schützen, spannt man feinmaschige Netze darüber. Schnecken lassen sich zum Beispiel durch absammeln, Bierfallen oder Kupferbänder im Zaum halten.