Was ist eigentlich Substrat?

Substrate

Warum eigentlich Substrat und nicht Erde? Was ist eigentlich Substrat und welches benötigen wir für welche Pflanze?

Erde und Substrat unterscheiden sich wesentlich voneinander. Erde ist natürlich und ohne Einfluss von Menschen entstanden, in ihr befinden sich die verschiedensten Lebewesen von Würmern, Pilzen, Bakterien, Insekten bis hin zu Mikroorganismen. Kurz gesagt: Erde lebt.

Substrat hingegen ist von Menschen erschaffen. Es befinden sich darin keine Lebewesen. Substrat ist steril und somit frei von unerwünschten Samen, Schädlingen oder Sporen. Es wurde für die jeweiligen Umgebungseinflüsse und Pflanzen perfekt angepasst.

In einem Pflanztopf herrscht auch unter normalen Bedingungen ein lebensfeindliches Klima. Das Substrat trocknet komplett aus und bekommt dann auf einmal sehr viel Wasser. Es bekommt Dünger, der für eine Woche oder länger reichen muss, dieser darf sich jedoch nicht beim ersten Gießen auswaschen. Das Substrat unterliegt nahezu schutzlos Temperaturschwankungen. Zudem wird es nicht durch Bodenlebewesen aufgelockert. Das alles muss ein Substrat ausgleichen können. Dafür und für die jeweiligen Ansprüche der Pflanzen und des Besitzers wurden die verschiedenen Substrate entwickelt.

Was muss ein Substrat können?

  • Es muss der Pflanze Halt geben (zum Beispiel Blähton macht und kann nichts anderes).
  • Es darf auch nach längerer Zeit nicht in sich zusammensacken (Man spricht hier von Strukturstabilität).
  • Es muss Wasser speichern und auch wieder abgeben können.
  • Es muss Nährstoffe speichern und wieder abgeben können
    (Man spricht hier von der Pufferfähigkeit).
  • Es muss Luft an die Wurzeln lassen.
  • Es muss auf die jeweiligen Ansprüche der Pflanze angepasst sein.

Dafür setzt man sogenannte Zuschlagstoffe zu, diese beeinflussen das Substrat. Unter folgendem Link findet Ihr eine Liste von Zuschlagstoffen und deren Eigenschaften: Zuschlagstoffe. Für nahezu jede Pflanze gibt es das für sie maßgeschneiderte Substrat. Das optimale Substrat für eine Rose hat beispielsweise einen pH-Wert von ca. 6,5 -7, ist lehmhaltig und sehr nährstoffreich. Das maßgeschneiderte Substrat für eine Chilipflanze, hingegen hat einen pH-Wert von 5,5 – 6,5, speichert sehr gut Wasser, ist locker und hat eine sehr gute Pufferfähigkeit.


Was aber nicht bedeuten soll, dass man eine Chilipflanze nicht in Rosen-Substrat setzen kann oder umgekehrt. Man erreicht dadurch jedoch nicht mehr den maximalen Ertrag. Dieser ist allerdings im Hobbybereich auch nicht das Ziel. Im Hobbybereich reicht ein guter Ertrag, kurz gesagt es ist egal, ob die Rose zehn oder nur acht Blüten hat oder ob die Chilipflanze 20 oder nur 17 Früchte trägt. Solange gewisse Grundbedingungen erfüllt sind, kann man nahezu jede Pflanze in jedes Substrat setzen. Ausnahmen sind:

  • Kakteen, diese benötigen ein sehr trockenes und durchlässiges Substrat und manche gedeihen nicht in humushaltigen Substraten.
  • Orchideen, die epiphytischen (an Bäumen wachsenden) Arten benötigen ein sehr lockeres und nährstoffarmes Orchideen-Substrat.
  • Moorbepflanzen, wie die Hortensie oder der Rhododendron benötigen ein sehr saures Substrat.
  • Zur Aussaat, benötigt man ein Substrat ohne Nährstoffe, da ansonsten die feinen Keim-Wurzeln verbrennen würden.
  • Und zuletzt sollte man noch unterscheiden, ob die Pflanze nur für eine Saison in dem Substrat bleibt (einjährige Pflanzen) oder ob die Pflanze länger im Substrat verbleibt (Zimmer- oder Kübelpflanzen). Je länger die Pflanze im gleichen Substrat bleibt, umso strukturstabiler muss das Substrat sein.

Schlusswort


Wenn es nicht auf den optimalen Ertrag ankommt, sondern man einfach Pflanzen in einem normalen Maß pflegen und genießen will, braucht man nicht für jede Pflanze ein eigenes Substrat. In diesem Fall reichen Universalsubstrate vollkommen aus. Doch auch bei diesen Substraten sollte auf eine gewisse Qualität geachtet werden. Zuschlagstoffe verbessern ein Substrat maßgeblich, jedoch sind diese kostspielig und in günstigen Substraten wird an diesen meist gespart. Was wiederum dazu führt, dass den Substraten wichtige Eigenschaften fehlen.