Assel/Rosenkäfer – Terrarium

Terrarium voll

Heute startet ein neues, kleines Projekt. In letzter Zeit bin ich immer öfter auf Videos und Beiträge zum Thema Asselhaltung gestoßen. Dabei dachte ich mir, ich kenne Asseln als Schädlinge und als Nützlinge aber als Haustiere ist mir neu. Es hieß immer wieder sie seien sehr anspruchslos und unkompliziert. Zudem sind sie bei uns einheimisch, was bedeutet: alles was sie zum Überleben brauchen und auch die Tierchen selbst finde ich in der Natur. Auch die Einzelteile für den Bau des Terrariums habe ich zu Hause.

Mein Wissen zur Haltung von Asseln in Kurzform

Asseln Porcellio scaber

Das Terrarium

  • Es benötigt kein Licht
  • Es benötigt keine Wärmequelle
  • Eine Belüftung ist notwendig
  • Bei wenigen Tieren reicht ein kleines Becken
  • Der Bodengrund muss nicht tief sein (Asseln leben nur oberirdisch)

Die Asseln

  • Sie fressen weißfaules Holz, abgestorbenes Pflanzenmaterial, tote Insekten oder auch Gemüse z. B. Gurkenscheiben
  • Sie benötigen Kalk z. B. in Form von zermahlenen Eierschalen
  • Sie benötigen keine Lichtquelle
  • Es muss eine feuchte Stelle im Terrarium geben z. B. Moos, welches ich regelmäßig besprühe
  • Sie benötigen keine zusätzliche Wasserschale

Der Bau des Terrariums

Terrarium

So weit, so gut, nachdem ich jetzt grob weiß, wohin die Reise geht, kann der eigentliche Bau beginnen. Zuerst schneide ich 4 transparente Kunststoffplatten mit den Maßen 15 x 15 cm zurecht, danach noch 2 Hartschaumplatten mit 15,2 x 15,2 cm und 4 dünne Hartschaumstreifen. In den Deckel habe ich zwei Löcher geschnitten, das eine habe ich mit Fliegengitter abgedeckt, das andere mit einem weiteren Stück transparenten Kunststoff. Somit ist für die benötigte Belüftung gesorgt und für einen Blick von oben für mich. Die 4 Streifen habe ich innen an den Deckel geklebt, damit er nicht vom Terrarium rutschen kann.

Terrarium mit Licht

Auch wenn es für die Asseln unnötig ist, habe ich einen kleinen LED-Streifen, der sich über einen Taster einschalten lässt, verbaut. Dadurch können die Asseln besser beobachtet werden ohne das dauerhaft das Licht leuchtet.

Die Einrichtung

Terrarium voll

Um das Terrarium für die Asseln so angenehm wie möglich zu gestalten, besteht der Bodengrund aus Waldboden, den ich mit zerbröseltem Laub und Weißfaulem Holz vermischt habe. Darauf liegt ein großes Stück Rinde, welches mit Moos bewachsen ist, dieses dient als Wasserspeicher und als Versteckmöglichkeit. Die Bewohner sind die bei mir einheimischen Porcellio scaber.

Terrarium voll gurke

Als Willkommensgeschenk habe ich ihnen ein Stück Gurkenschale auf die Rinde gelegt, bereits nach wenigen Sekunden haben sich die ersten Asseln darauf gestürzt.

15.05.20 Sie krabbeln noch ganz glücklich, man muss jedoch darauf achten die Feuchtigkeit hoch zu halten. Das Becken trocknet schneller aus als erwartet.

28.06.20 Irgend etwas scheine ich richtig zu machen. Nach jetzt ca. einem Monat zeigen sich die Ersten Jungtiere.

09.08.20 Den kleinen Asseln geht es offensichtlich immer noch sehr gut bei mir, aus diesem Grund werden es auch immer mehr und mehr. So habe ich beschlossen das Terrarium upzugraden. Das neue Becken ist jetzt 50 x 30 x 30 cm groß und mit etwa 15 cm Waldhumus aufgefüllt damit sich auch die Tausendfüßler wohlfühlen.

Terrarium-Deckel

11.08.20 Schon nach kurzer Zeit, musste ich leider feststellen, dass die Scheiben beschlagen, um das zu umgehen habe ich aus Plexiglas, Lochblech und Aluwinkeln kurzerhand einen neuen Deckel gebaut. Jetzt beschlagen auch die Scheiben nicht mehr.

Umbau 22.08.20

22.08.20 Um das Terrarium auf seine neuen Bewohner vorzubereiten, habe ich es mit Plexiglas um 20 cm erhöht, das neue Maß ist jetzt 50 x 30 x 50 cm, zudem habe ich einige neue Klettermöglichkeiten und einen Futternapf eingebaut.

23.08.20 Es ist so weit, sie sind angekommen und auch schon eingezogen. Vier Kongo-Rosenkaefer (Pachnoda marginata) und zwei Centrobolus-sp. ˋMosambikˋ dürfen das Terrarium jetzt ihr neues Zuhause nennen.

Vorratsschrank Asseln

Nachdem ich gerade die Vorratskammer wieder befüllt habe, hier eine Auflistung was meine kleinen Bewohner so zu fressen bekommen:

  • Weißfaules Holz
  • Eichen und Buchenlaub
  • Tausendfüßlerfutter
  • Proteinballs
  • Flechten
  • Sepiaschalen
  • Obst (Banane, Mango, Papaya, Apfel, keine Zitrusfrüchte), Gemüse (Salat, Gurke, Zucchini, Karotte, Süßkartoffel)
  • Beetle Jelli (wenn kein frisches Obst zur Hand)

07.11.20 Neben den Asseln vermehren sich auch die flachen Tausendfüßler (die sich vermutlich mit dem Waldhumus eingeschlichen haben) hervorragend, doch auch die Rosenkäfer haben sich wohl reichlich vermehrt.

26.01.21 Nachdem sich die Rosenkäfer fleißig ihre „Turnübungen“ machen, tummeln sich jetzt sehr viele Larven im Terrarium. Aus diesem Grund musste ich auch schon zwei Mal das Substrat erneuern. Das besteht im Übrigen aus einer Mischung aus Flakesoil, Waldhumus und weißfaulem Holz. Beim letzten Wechsel entstand das Foto mit einem Teil der Larven ich freue mich schon darauf, wenn sie sich verpuppen.

Kongo-Rosenkäfer (Pachnoda marginata)

05.04.21 Endlich sind die ersten Rosenkäfer der zweiten Generation geschlüpft. Jetzt warte ich noch sehnsüchtig auf den Moment, an dem ich die ersten Jungasseln entdecke.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert